Fertigstellungsgrad-Terminplan (FGT)

Definition des Begriffs „Fertigstellungsgrad-Terminplan (FGT)“

Der Fertigstellungsgrad-Terminplan (FGT) ist ein wesentliches Instrument des Projektmanagements, das vor allem in der Bau- und Anlagenplanung zur Anwendung kommt. Er beschreibt den Fortschritt eines Projekts in Relation zu den geplanten Terminen und Meilensteinen und ermöglicht es, den aktuellen Status des Projekts zu messen und zu bewerten. Der FGT dient dazu, den Projektfortschritt sowohl auf technischer als auch auf betriebswirtschaftlicher Ebene transparent darzustellen und gleichzeitig Verzögerungen sowie Budgetüberschreitungen frühzeitig zu erkennen und entgegenzuwirken.

Bedeutung des Fertigstellungsgrads im Projektmanagement

Der Fertigstellungsgrad gibt an, welcher Anteil eines Projekts zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen ist. Dabei handelt es sich um eine relative Kennzahl, die sowohl auf Teilprojekte als auch auf das Gesamtprojekt angewendet werden kann. Der FGT verbindet diese Information mit den geplanten Zeitpunkten im Terminplan, sodass sich ein klares Bild des Projektverlaufs ergibt. Eine typische Anwendung des FGT findet sich in der Bauleitung, wo regelmäßig Berichte über den Fortschritt der Bauarbeiten erstellt werden.

Im Allgemeinen lässt sich der Fertigstellungsgrad als Prozentsatz ausdrücken. Beispielsweise könnte ein Bauprojekt zu 70 % abgeschlossen sein, was darauf hinweist, dass 70 % der geplanten Arbeiten bis zu diesem Zeitpunkt ausgeführt wurden. Diese Kennzahl ist jedoch nicht nur für das Projektteam relevant, sondern auch für andere Beteiligte wie Investoren oder Behörden. Sie ermöglicht es, den Fortschritt objektiv zu bewerten und Abweichungen von den geplanten Zielen frühzeitig zu identifizieren.

Anwendungsbereiche des Fertigstellungsgrad-Terminplans

In der Praxis wird der Fertigstellungsgrad-Terminplan besonders in komplexen Projekten eingesetzt, bei denen zahlreiche Teilprojekte und Meilensteine zu koordinieren sind. Das umfasst sowohl große Bauprojekte wie den Bau von Infrastrukturen oder Anlagen als auch industrielle Fertigungsprozesse, bei denen verschiedene Arbeitsschritte zeitlich eng aufeinander abgestimmt werden müssen.

Der FGT wird häufig in Kombination mit anderen Projektsteuerungsinstrumenten verwendet, um sicherzustellen, dass alle Teilprojekte termingerecht abgeschlossen werden und im Budgetrahmen bleiben. Zu den Instrumenten, die hierbei eine Rolle spielen, gehört zum Beispiel die Earned-Value-Analyse (EVA). Diese Methode ermöglicht es, den Fertigstellungsgrad in Relation zu den Kosten zu setzen, die bis zu diesem Zeitpunkt angefallen sind. Der Vergleich von geplantem und tatsächlichem Aufwand zeigt auf, ob das Projekt wirtschaftlich verläuft oder ob Budgetüberschreitungen drohen.

Kennzahlen und Visualisierungen im FGT

Eine zentrale Kennzahl im Zusammenhang mit dem Fertigstellungsgrad ist die sogenannte Progress-Cost-Relation. Sie setzt den Fertigstellungsgrad in Beziehung zu der bereits verwendeten Budgetsumme und gibt an, ob das bisher ausgegebene Budget im Verhältnis zur erbrachten Leistung steht. Ein Wert größer als 1 deutet darauf hin, dass das Budget ausreichend ist, um das Projekt ohne weitere finanzielle Engpässe zu beenden. Ist der Wert hingegen kleiner als 1, besteht die Gefahr von Budgetüberschreitungen, da die bislang erzielten Fortschritte nicht im Verhältnis zu den aufgewendeten Mitteln stehen.

Zur Visualisierung des Projektfortschritts und möglicher Verzögerungen wird oft die Termin-Trend-Analyse verwendet. Diese Methode erlaubt es, den Trend festgelegter Meilensteine sowie des Projekt-Endtermins darzustellen und potenzielle Verzögerungen frühzeitig zu erkennen. Dadurch wird es möglich, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um den Projektzeitplan einzuhalten.

Berichtswesen und regelmäßige Kontrolle

Ein wesentlicher Aspekt des Fertigstellungsgrad-Terminplans ist das Berichtswesen. Im Rahmen der regelmäßigen Projektüberwachung werden Berichte über den aktuellen Fertigstellungsgrad erstellt und an die zuständigen Projektverantwortlichen weitergeleitet. Diese Berichte enthalten neben dem Fortschritt auch Informationen über Terminverzüge, wodurch eine umfassende Kontrolle des Projekts möglich wird.

Die Berichte sind oft in standardisierten Formaten aufgebaut, die sowohl qualitative als auch quantitative Daten enthalten. Durch den regelmäßigen Abgleich der geplanten Termine mit dem tatsächlichen Fortschritt lassen sich Verzögerungen frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen können eingeleitet werden. Dabei wird nicht nur auf kurzfristige Abweichungen, sondern auch auf langfristige Trends geachtet, um mögliche Risiken für den Projektabschluss zu minimieren.

Nutzen des Fertigstellungsgrad-Terminplans für die Projektsteuerung

Der Fertigstellungsgrad-Terminplan ist ein unverzichtbares Werkzeug für das Management von Projekten jeglicher Art. Er ermöglicht es, den Projektfortschritt in einer standardisierten und nachvollziehbaren Weise darzustellen und somit sowohl intern als auch extern eine klare Kommunikation zu gewährleisten. Durch die regelmäßige Berichterstattung kann sichergestellt werden, dass alle Beteiligten stets über den aktuellen Projektstand informiert sind.

Ein weiterer Vorteil des FGT liegt in der Transparenz, die er in den Planungs- und Umsetzungsprozess bringt. Probleme wie Terminverzögerungen oder Budgetüberschreitungen werden frühzeitig erkannt, sodass das Projektteam in der Lage ist, proaktiv zu handeln und entsprechende Korrekturmaßnahmen zu ergreifen. Zudem bietet der FGT die Möglichkeit, aus vergangenen Projekten zu lernen und die Planungsprozesse kontinuierlich zu verbessern.

Zusammenfassung

Der Fertigstellungsgrad-Terminplan (FGT) ist ein integrales Instrument des Projektmanagements, das den Fortschritt eines Projekts in Relation zu den geplanten Terminen darstellt. Er verbindet den Fertigstellungsgrad mit den Kosten und ermöglicht so eine umfassende Beurteilung des Projektverlaufs. Der FGT trägt zur Transparenz bei, indem er regelmäßig über den Fortschritt und mögliche Verzögerungen berichtet. Dadurch wird es möglich, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und das Projekt innerhalb des Zeit- und Budgetrahmens zu steuern.

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