Product Data Template (PDT)

Was ist ein Product Data Template (PDT)?

Ein Product Data Template (PDT), auf Deutsch auch „Produktdatenvorlage“ genannt, ist ein strukturierter, maschinenlesbarer Datensatz, der dazu dient, die Eigenschaften von Bauprodukten und -komponenten einheitlich zu definieren und zu kommunizieren. Ein PDT bildet die Grundlage für die systematische Erfassung und den Austausch von Produktinformationen während des gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks – von der Planung über die Bauphase bis hin zum Betrieb und zur Instandhaltung.

Warum sind Product Data Templates wichtig?

Product Data Templates spielen eine zentrale Rolle in der Bauindustrie, insbesondere im Kontext von Building Information Modeling (BIM). Sie ermöglichen eine standardisierte und transparente Bereitstellung von Informationen zu Bauprodukten, die in digitalen Modellen verwendet werden. Ein PDT hilft dabei, Daten effizient zu organisieren, zu strukturieren und für verschiedene Anwendungen nutzbar zu machen. Diese Daten können sowohl technische Spezifikationen als auch funktionale und ökologische Eigenschaften umfassen, die für die Auswahl und Nutzung von Bauprodukten relevant sind.

Aufbau und Inhalt eines Product Data Templates

Ein PDT enthält spezifische Merkmale, die zur Beschreibung eines Bauprodukts benötigt werden. Diese Merkmale können beispielsweise die Materialeigenschaften, Abmessungen, thermische Leitfähigkeit oder die Umweltverträglichkeit umfassen. Jedes Merkmal wird in einer strukturierten Form beschrieben, die sowohl für Menschen als auch für Softwareanwendungen lesbar ist. Die Merkmale in einem PDT sind standardisiert, sodass sie über verschiedene Softwarelösungen hinweg einheitlich verstanden und verwendet werden können.

Ein PDT basiert auf den Vorgaben der Norm DIN EN ISO 23387, die festlegt, wie Produktinformationen standardisiert und ausgetauscht werden sollten. Diese Norm definiert die grundlegende Struktur und die Anforderungen an ein PDT, um eine einheitliche und konsistente Datenerfassung zu gewährleisten.

Vorteile der Verwendung von Product Data Templates

  1. Konsistenz und Einheitlichkeit: Durch die Verwendung von PDTs wird sichergestellt, dass alle Beteiligten im Bauprozess auf die gleichen, standardisierten Produktinformationen zugreifen. Dies minimiert Missverständnisse und Fehler, die durch inkonsistente oder unvollständige Daten entstehen können.
  2. Effizienter Datenaustausch: PDTs ermöglichen einen nahtlosen und effizienten Austausch von Produktinformationen zwischen verschiedenen Akteuren, wie Architekten, Ingenieuren, Bauunternehmen und Facility-Managern. Dadurch wird die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette verbessert.
  3. Verbesserte Entscheidungsfindung: Mit standardisierten Daten können Entscheidungen auf einer soliden Informationsbasis getroffen werden. Dies ist besonders wichtig, wenn es um die Auswahl der richtigen Materialien und Produkte für ein Bauprojekt geht.
  4. Langfristige Verfügbarkeit von Informationen: PDTs bieten eine langfristige Verfügbarkeit und Lesbarkeit von Daten, da sie auf einem standardisierten Format basieren, das auch in Zukunft von verschiedenen Softwarelösungen unterstützt wird.

Anwendung von Product Data Templates in der Praxis

Product Data Templates werden in verschiedenen Phasen des Bauprozesses eingesetzt. Während der Planungsphase dienen sie zur Spezifikation und Auswahl geeigneter Bauprodukte. In der Bauphase unterstützen sie die Logistik und die Bauausführung, indem sie genaue Informationen über die einzusetzenden Produkte bereitstellen. Während des Betriebs und der Instandhaltung eines Bauwerks ermöglichen sie eine effiziente Verwaltung und Wartung durch die Bereitstellung aktueller und präziser Produktdaten.

Wie unterscheiden sich PDTs von Product Data Sheets (PDS)?

Ein Product Data Sheet (PDS), oder Produktdatenblatt, unterscheidet sich von einem Product Data Template durch seine Form und Funktion. Während ein PDS ein statisches Dokument ist, das vom Hersteller bereitgestellt wird und die grundlegenden Eigenschaften und Spezifikationen eines Produkts beschreibt, ist ein PDT eine dynamische, maschinenlesbare Vorlage, die es ermöglicht, die Produktinformationen in verschiedenen Softwarelösungen zu nutzen und auszutauschen.

PDS-Dokumente sind oft als PDF oder andere nicht-editierbare Formate verfügbar, was die Integration in digitale Prozesse erschwert. Ein PDT hingegen ist so konzipiert, dass es leicht in BIM-Softwarelösungen importiert und verwendet werden kann, wodurch ein nahtloser Informationsfluss in digitalen Bauprojekten gewährleistet wird.

Die Rolle der Norm DIN EN ISO 23387 für PDTs

Die DIN EN ISO 23387 ist eine internationale Norm, die die grundlegenden Anforderungen und Leitlinien für die Erstellung und Verwendung von Product Data Templates festlegt. Diese Norm bietet eine standardisierte Methode zur Definition von Produktmerkmalen und -attributen, die in PDTs verwendet werden. Sie stellt sicher, dass die erfassten Daten vollständig, präzise und interoperabel sind, was für die Anwendung in BIM-Projekten von entscheidender Bedeutung ist.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven für Product Data Templates

Die Implementierung von PDTs in der Bauindustrie bringt einige Herausforderungen mit sich. Dazu gehört die Notwendigkeit, standardisierte Datensätze zu erstellen und zu pflegen, die von allen Beteiligten akzeptiert und verwendet werden. Zudem müssen bestehende Systeme und Prozesse angepasst werden, um die Vorteile von PDTs voll auszuschöpfen.

In Zukunft werden PDTs jedoch eine noch wichtigere Rolle spielen, insbesondere mit der zunehmenden Digitalisierung der Bauwirtschaft und der Verbreitung von BIM. Sie bieten eine solide Grundlage für die Entwicklung von Smart Buildings und digitalen Zwillingen, indem sie eine umfassende, aktuelle und präzise Datenquelle über die verwendeten Bauprodukte und -komponenten bereitstellen.

Fazit: Die Bedeutung von Product Data Templates im digitalen Bauwesen

Product Data Templates sind ein unverzichtbares Instrument für die moderne Bauindustrie, das den effizienten Austausch von Produktinformationen und die Integration in digitale Bauprozesse ermöglicht. Sie fördern Transparenz, Effizienz und die langfristige Verfügbarkeit von Daten und tragen so wesentlich zur Verbesserung der Bauqualität und zur Reduzierung von Kosten und Risiken bei. Durch die Einhaltung internationaler Normen wie der DIN EN ISO 23387 schaffen PDTs die Grundlage für eine erfolgreiche Digitalisierung der Bauwirtschaft.

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